Filmstadt Berlin Weissensee << Zurück | Start | Home | Vor >>


Graphik von Paul Leni


Markenzeichen der Firma Greenbaum-Film


Aus den zu eng gewordenen Dachateliers in Berlins Innenstadt zogen die Filmfirmen zu dieser Zeit in die Außenbezirke und Vororte. 1911/12 war es die Deutsche Bioscop-Gesellschaft mbH., die in der Gemeinde Nowawes, dem späteren Babelsberg, ein Gelände erwarb und hier ein ebenerdiges Glashaus errichten ließ. Das kleine, nur 6 x 9 m große Bioscopatelier im Hinterhaus in der Chausseestraße 123 übernahm die Continental-Kunstfilm GmbH. In zwei kleinen Ateliers in der Lindenstraße und der Markgrafenstraße produzierte zu dieser Zeit die Deutsche Vitascope-Gesellschaft mbH. Jules Greenbaum hatte sie im März 1907 gegründet. Was die Bioscop in Neubabelsberg, sollte Greenbaums Vitascope in Weißensee finden. Die Gemeinden rund um Berlin waren noch nicht vom Bau-Boom der expandierenden Metropole betroffen. Erschwingliche Grundstückspreise und eine günstige Lage zum Zentrum der Großstadt kamen hinzu. 1912/13 stand die Vitascope in Verhandlung mit Paul Köhler, Abrißunternehmer und Besitzer mehrerer Liegenschaften in Weißensee. Das Geschäft wurde schnell perfekt. Die immer um bares Geld verlegene Filmindustrie und ein kapitalkräftiger Geschäftsmann vereinbarten sich. Paul Köhler verpachtete das Grundstück Franz-Joseph-Straße 5-7 an die Vitascope und erhielt von dieser den Auftrag, als Bauherr ein Photoatelier nebst Bürogebäude zu errichten. Für die beiden ebenerdigen Glasateliers zeichnete in Konstruktion und Ausführung die Fabrik für Eisenkonstruktion G. Frösdal & Co. aus Lichtenberg verantwortlich. Zum 1. 10. 1913 gab das Gebrauchsabnahmeprotokoll die Gebäude zur Nutzung frei.
Die Vitascope begann, in Weißensee ihre Filme zu drehen.


Der Antrag auf Bauerlaubnis von Paul Köhler

Aus der Baubeschreibung:
 "Das Atelier ist 25,0 m lang und 14,0 m breit. Die Höhe der Seitenwände beträgt 5,0 m. Vom Fußboden his zum First sind 8,0 m vorgesehen. Bis zu einer Höhe von 1,0 m sind die Umfassungsmauern ein Stein stark hochgemauert, während der übrige Teil ebenso wie das Dach vollständig mit Glas eingedeckt ist. Der eine Giebel, anschließend an die anderen Gebäude ist massiv gedacht."
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