Die Jahre 1928/29 als Zäsur für das Kapitel Filmgeschichte Weißensee waren nicht zufällig. Das
Deutschland der Weimarer Republik durchlebte die Weltwirtschaftskrise, die sozialen Kämpfe, die
Politisierung der Straße, die Wohnungsnot, die "Tätigkeit", arbeitslos zu sein. Als 1932 F. Lang "Das
Testament des Dr. Mabuse" drehte, spiegelte der Film wiederum die ängste in einer jetzt
unübersichtlich gefährlich gewordenen Welt und die Katastrophe. 1932 war das letzte Jahr der Weimarer
Republik. über das folgende schrieb S. Kracauer 1946:
"Selbstherrliche Caligaris schwangen sich zu Hexenmeistern über ungezählte Cesares auf und erteilten ihnen Mordbefehle. Tobsüchtige Mabuses
begingen straflos grausige Verbrechen, und wahnsinnige Despoten erdachten unerhörte Folterungen...
Alles war so, wie man es im Film erschaut hatte. Und auch die düsteren Vorahnungen des Endes und
Untergangs sollten sich erfüllen."
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